NAG kritisiert ver.di - Zusammenlegung der Fachbereiche

Gießen, den 25.09.2019 - Mit deutlicher Kritik hat sich die NAG zur vorgesehenen Zusammenlegung der Fachbereiche in ver.di geäußert. „Künftig werden die Versicherungsbeschäftigten bei ver.di gemeinsam etwa mit Müllwerkern,  Medienberufen, Kunst, Telekommunikation und Datenverarbeitung geführt", erklärt Gaby Mücke, Vorsitzende der Versicherungsgewerkschaft. Vier Fachbereiche werden nun zusammengelegt. „Das ist das Ende der Branchenorientierung bei ver.di und eine fatale Entwicklung für die Beschäftigten der Assekuranz!"

Die NAG hatte sich 2010 aus den Reihen enttäuschter ver.di-Mitglieder gebildet, nachdem diese sich immer weiter aus der Branche und den Betrieben zurückgezogen hatte. Ursächlich für den ver.di-Rückzug war der galoppierende Mitgliederverlust bei der „Gewerkschaft der 1000 Berufe". „Der Finanzdienstleistungbereich ist schon heute nur noch ein Anhängsel einer am öffentlichen Dienst ausgerichteten Gewerkschaftspolitik.", sagt Mücke. Künftig werde dieser dann noch innerhalb des neuen Fachbereichs von den Ver- und Entsorgern dominiert. Innerhalb des neuen Fachbereichs gebe es so gut wie keine fachlichen Schnittmengen. „Das ver.di Gründungsstatut aus dem Jahre 2001 verglichen mit dieser Entwicklung ist eine einzige Enttäuschung.", moniert Mücke.

"Diese Entwicklung hat sich seither immer weiter fortgesetzt und findet in der jetzigen Entscheidung einen bedauernswerten Höhepunkt.", führt Mücke aus. Im Versicherungsbereich sei ver.di bei der Gründung mit etwa je 24.000 Mitgliedern aus den Quellgewerkschaften DAG und hbv gestartet, mittlerweile zähle man in ver.di nur noch etwas mehr als ein Drittel davon, viele davon schon nicht mehr im aktiven Berufsleben tätig. In vielen Betrieben werde ver.di außerhalb von Tarifverhandlungen mit unattraktiven Abschlüssen überhaupt nicht mehr wahrgenommen.

Die NAG sieht sich erneut mit ihrer Abspaltung bestätigt. Sie profitiere mit Wachstum von dieser Entwicklung und rechnet damit, dass sich nun weitere von ver.di enttäuschte Kolleginnen und Kollegen der Spezialgewerkschaft zuwenden werden. „Wir reichen all denjenigen, die Interesse an branchenbezogener Gewerkschaftsarbeit haben, die Hand!", sagt Mücke.

Diese Presseerklärung finden Sie hier als PDF-Version.

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